Bordeaux war ein Paradebeispiel dafür, wie es laufen kann. Abgesehen von ein bisschen gerangel am Eingang, lief alles friedlich. Über 12.000 Fans feierten ausgelassen und feuchtfröhlich den Sieg ihrer Eintracht, im Stadion wohl bemerkt. Das kann in Porto anders laufen. Nicht das der Ärger dort vorprogrammiert ist, jedoch sollte es logistisch nicht ganz so einfach zu handhaben sein, wie noch in Frankreich.
Denn schließlich wollen auch nach Porto (über 2.000 km Entfernung) wieder weit über 6.500 Frankfurter um der internationalen Bühne zu zeigen wie man als Frankfurter seine Mannschaft supportet. Und da liegt auch schon das Problem, denn Porto gibt nur knapp 4.000 Karten an die Frankfurter ab.
Das Estádio do Dragão fast auf internationaler Bühne 50.948 Zuschauer, was laut Regelwerk (5% Gästekontingent) bedeuten würde, dass wir nur ein Anrecht auf knapp 2.550 Karten hätten. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, sehen die 4.000 Karten also mehr als fair aus. Wenn man aber nun den Zuschauerdurchschnitt der letzten internationalen Spiele betrachtet, kommt man nicht umher zu hinterfragen, warum es letztlich nicht mehr sind.
Hier die letzten drei Spiele der Champoins League Qualifikation:
- Atlético Madrid (33.989)
- Zenit St. Petersburg (31.109)
- Austria Wien (24.809)
Das macht einen Schnitt von 29.969
Wie immer, wenn man im modernen Fußball nach Gründen sucht, fängt man beim wirtschaftlichen Interesse eines Vereins an. Auch hier brauchten wir in diesem Fall nicht lange suchen. Vianogo, internationaler und völlig legaler Schwarzmarkthandel, ist seit letztem Jahr Partner vom FC Porto.
Auch der Möglichkeit sich sein Ticket einfach am Stadion zu kaufen, wurde ganz einfach ein Riegel vorgeschoben. So gab Porto folgende Info raus: “Der FC Porto weist eindringlich darauf hin, von einer Anreise zum Spiel nach Porto OHNE Ticket abzusehen. Es werden keine Tickets an deutsche Fans an den Tageskassen beim Spiel in Porto verkauft.”
Nachdem viele am heutigen Dienstag eine Absage via Mail erhalten haben, die meisten aber bereits sowohl Hotel als auch Flug gebucht haben, bleiben nicht viele Optionen übrig:
- Tickets über Vianogo beziehen. Da kostet ein Ticket gerne mal 100€. Man kann nur davon abraten, einen solchen Verein zu unterstützen.
- Sein Glück vor dem Stadion versuchen und hoffen das der ein oder andere Eintrachtfan noch ein Ticket übrig hat.
- Wahlweise evtl. vorher schon nach einheimischen suchen, welche einem dann das Ticket am Schalter besorgen. Evtl. liegt ja auch das gebuchte Hotel in der Nähe des Stadions und da lässt sich mit ein bisschen Kleingeld schon jetzt etwas regeln.
- Sich notfalls eine Kneipe in der portugisischen Innenstadt suchen und dort das Spiel schauen. Sollte das jemand vorhaben, sorgt schon mal dafür, dass die Kneipen dort bis zum Abend ihre Reserven aufgefüllt haben.
- Flug und Hotel stornieren und mit dem Tagesflieger von LigaTravel (625€/725€ Hin und Rückflug inkl. Eintrittskarte und übernachtungen) durchstarten.
- Alles stornieren und sich mit Äbbelwoi zugießen.
since1899 wird auf jedenfall vor Ort sein und für alle daheim gebliebenen genug Video und Bildmaterial einfangen.
